Zum Hauptinhalt springen

Ein Zuhause geben – ein Wohnprojekt

Ein Wohnprojekt für Frauen mit und ohne Kinder

In Kooperation mit dem Frauenrat Esslingen hat Heimstatt Esslingen e.V. im September 2017 eine Koordinations- und Begleitungsstelle eingerichtet, die Frauen und ihre Kinder aus Gewaltsituation in Wohnungen vermittelt.
Die Idee des Projektes ist es, Vermieter und Vermieterinnen damit zu überzeugen, dass der gesamte Mietprozess umfassend professionell begleitet wird. Die Auswahl der Mieterin, das Kennenlernen, sämtliche Formalitäten für beide Seiten werden durch fachkundige Beratung und Begleitung unterstützt. Sollte es irgendwelche zwischenmenschlichen Irritationen geben, werden auch diese systemisch geklärt und gelöst.

Wir bemühen uns, potentielle Mieterinnen und Vermieter*innen so auszusuchen, dass die Lebenskonzepte und Arten der Lebensführung mit den Erwartungen der anderen bestmöglich zusammenpassen, bzw. zu erklären und zu vermitteln, wenn dem nicht so ist.
So konnten bis jetzt 14 Frauen (Stand: 09/2021) mit zusammen zehn Kindern aus ihren schwierigen Lebenssituationen in eine eigene Wohnung umziehen und ein eigenständiges Leben beginnen, in dem eine gesündere Entwicklung möglich ist.

die 16 Jahre von ihrem Exmann in der Wohnung eingeschlossen war. Als sie sich ins Frauenhaus geflüchtet hatte, konnte sie anfangen, deutsch zu lernen. Wir konnten ihr eine kleine Wohnung vermitteln. Frau Selic hat sich dort mit unserer Hilfe eingerichtet und lernte sich im Leben besser zurecht zu finden. Inzwischen hat sie Freundinnen gefunden und arbeitet in einem kleinen Familienunternehmen als zuverlässige Mitarbeiterin auf dem ersten Arbeitsmarkt.

konnte mit dem Baby Antonia aus dem Frauenhaus in eine kleine, von uns vermittelte Wohnung umziehen. Die Vermieterin war von Anfang an informiert, dass es noch einen zwei jährigen Sohn gibt, der beim Vater lebt und den Frau Maier gern zu sich holen möchte. Den Sorgerechtsprozess führt sie mit Hilfe ihrer Rechtsanwältin. Ihr Sohn darf bei ihr übernachten. Inzwischen sind Mutter und Tochter in eine größere Wohnung umgezogen, in der auch der Sohn mit leben könnte. Leider ist die Sorgerechtsregelung aufgrund der Corona-Pandemie gestoppt.

ist mit ihrer zweijährigen Tochter Laura in eine von uns vermittelte 2-Zimmerwohnung gezogen. Es gab keinen Platz im Frauenhaus und so hatte sie Glück, dass wir ihr direkt eine Wohnung vermitteln konnten. Der Auszug aus der ehelichen Wohnung hat das Verhältnis zu ihrem Exmann nach anfänglichen Schwierigkeiten so entspannt, dass er inzwischen weiß, wo seine Tochter wohnt und sie dort regelmäßig, friedlich und ohne Konflikte, besucht. Laura geht in den Kindergarten und Frau Müller kann eine Ausbildung machen, was sie schon immer gerne wollte.

Wir möchten gerne sehr viel mehr Frauen und Kinder aus Gewaltsituationen, die in Frauenhäusern leben oder in ähnlich schwierigen Lebenssituationen sind und kein eigenes Zuhause haben, auf ihrem Weg in ein autonomes und gesünderes Leben unterstützen, deshalb suchen wir Wohnungen in allen Größen.
Die Erfahrung hat bisher gezeigt, dass die Mieterin, vor allem aber ihr Kind, sich sehr schnell in der angstfreien neuen Umgebung zu Recht findet und einen heilsamen Entwicklungsprozess auch mit Hilfe von Kindergarten und Schule aufnehmen kann. Auch die Frau kann mit mehr Ruhe ihrer Arbeit nachgehen oder aber einen neuen Weg in ihrem Arbeitsleben ausprobieren.

Seit April 2020 fördert die Vector Stiftung dankenswerterweise das Projekt, in dem sie 15 % Arbeitszeit finanziert, so dass Doris Ayena mit 10 % und Dagmar Bahr mit 5 % weiterarbeiten können.

Wenn Sie eine Wohnung anbieten wollen, melden Sie sich bitte bei
Doris Ayena, Tel: 0170/58 98 204, Mail: doris.ayena@heimstatt-esslingen.de

Download Flyer „Ein Zuhause geben“ (PDF)

Hören Sie dazu

SWR3 Radiobeitrag 1
SWR3 Radiobeitrag 2