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Vernetzungstreffen Housing First

Gestern fand das erste Vernetzungstreffen Housing First in Stuttgart statt!

Wir sind stolz, gemeinsam mit der Stadt Esslingen und der EVA Evangelische Gesellschaft Stuttgart als eines von sechs Modellprojekten in Baden-Württemberg Teil an dieser neuen Entwicklung sind!

Schauen Sie gerne hier:

SWR:
https://www.swr.de/…/housing-first-land-foerdert…

Pforzheimer Zeitung:
https://www.pz-news.de/baden-wuerttemberg_artikel,-Land…

Süddeutsche Zeitung:
https://www.sueddeutsche.de/…/soziales-freiburg-im…

Stern:
https://www.stern.de/…/wohnen–land-foerdert–housing…

ARD:
https://www.ardmediathek.de/video/swr-aktuell-baden-wuerttemberg/sendung-19-30-uhr-vom-14-3-2024/swr-bw/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIwMTkwMTc (ab Min 18.51)

https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIwMTkwODI (ab Min 8:36)

Diakonie trifft Politik 2023

Ingrid Gunzenhäuser, Carmen Tittel, Margarete Schick-Häberle, Eberhard Haußmann, Tanja Herbrik, Jürgen Knodel, Andrea Lindlohr, Mathias Kaiser, Janina Baaken, Michael Müller, Andreas Schwarz (v.l.)

PRESSEBÜRO RAPP-HIRRLINGER

Ulrike Rapp-Hirrlinger

Hintere Gasse 12

73770 Denkendorf

Tel. 0711 – 346 60 97

Fax 0711 – 120 53 98

E-Mail: rapp-hirrlinger@t-online.de

20. November 2023

PRESSEMITTEILUNG

Im Auftrag der Diakonie im Landkreis Esslingen

Erfahren, wo an der Basis der Schuh drückt

Politikerinnen und Politiker der Grünen sind zu Gast bei der Diakonie im Landkreis Esslingen

Es ist schon gute Tradition, dass sich Landes-, Kreis- und Kommunalpolitikerinnen und -politiker der Grünen zum Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern von diakonischen Einrichtungen und Trägern im Landkreis Esslingen treffen. Unter dem Motto „Diakonie trifft Politik“ wollten Andreas Schwarz, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag und Abgeordneter für den Wahlkreis Kirchheim, Andrea Lindlohr, Staatssekretärin und Wahlkreisabgeordnete für Esslingen, sowie Kreisrätin Margarete Schick-Häberle und die Esslinger Stadträtin Carmen Tittel erfahren, was die in der Diakonie im Landkreis (DiL) zusammengeschlossenen Träger umtreibt. Man traf sich im Esslinger Theodor-Rothschild-Haus. Es seien viele und brisante Themen, die die Diakonie aktuell beschäftige, betonte Eberhard Haußmann, Geschäftsführer der DiL und des Kreisdiakonieverbands, und sie sind oft eng miteinander verknüpft.

Der Fachkräftemangel bereitet allen diakonischen Einrichtungen massive Probleme. In der Jugendhilfe mussten wegen Personalmangels schon Wohngruppen geschlossen werden, berichtete Michael Müller, Regionalleiter Esslingen der Stiftung Jugendhilfe aktiv. Mathias Kaiser von der Diakonie Stetten und Jürgen Knodel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Tragwerk, erklärten, dass nicht besetzte Stellen in der Behinderten- und Altenhilfe durch Zeit- oder Leiharbeiter besetzt werden müssten, was einen erheblichen zusätzlichen finanziellen Aufwand bedeute. Die Diakonie- und Sozialstationen müssten mangels Personals die Versorgung vor allem auch im ländlichen Raum ausdünnen, ergänzte Haußmann.

Andreas Schwarz hat drei Maßnahmen auf der Agenda: Bei der Berufsorientierung müsse gezielt auch die Ausbildung in der Pflege und anderen sozialen Berufen beworben werden. Zudem solle das Potenzial von möglichen Arbeitskräften in Deutschland ausgeschöpft werden. Das jedoch scheitere vor allem bei Frauen oft an fehlender Kinderbetreuung. Deshalb wolle man Kommunen und kirchlichen Trägern mehr Spielraum bei multiprofessionellen Teams und Gruppengrößen geben, so Schwarz. Um die geordnete Zuwanderung aus dem Ausland zu beschleunigen und zu vereinfachen, soll vom Land eine zentrale Stelle eingerichtet werden, die digital agiert und an die sich sowohl Arbeitgeber wie auch ausländische Fachkräfte wenden können.

Doch wer nach Deutschland kommt, um zu arbeiten, muss sich oft in die Schlange derer einreihen, die bezahlbaren Wohnraum suchen. Das seien beileibe nicht nur Geringverdiener, erklärte Haußmann. „Wenn schon Menschen mit mittlerem Einkommen keine bezahlbare Wohnung finden, hat unsere Klientel überhaupt keine Chance“, weiß Janina Baaken, Geschäftsführerin des Vereins Heimstatt Esslingen, der sich um wohnungslose Menschen kümmert. Deshalb baue der Verein derzeit in Ostfildern selbst und kämpfe mit der Unsicherheit ob, wann und in welcher Höhe staatliche Fördergelder fließen. „Das Geld wird da sein“, versicherte Andrea Lindlohr. Man arbeite daran, die Fristen zu verkürzen. Um bezahlbaren Wohnraum für möglichst viele Menschen zu schaffen, gelte es, sozial zu steuern. Sie begrüßt, dass Kommunen zunehmend in den Markt eingreifen und potenziellen Bauherren entsprechende Vorschriften machen. Bund und Land unterstützten mehr denn je. Habe das Land 2018 den sozialen Wohnungsbau noch mit fünf Millionen Euro gefördert, seien es aktuell 13 Millionen. Sozialer Wohnungsbau sei jedoch nicht nur Neubau, sondern auch Belegungsbindung im Bestand, so Lindlohr. In Esslingen habe man die Bindung auf 30 Jahre erhöht, erklärte Carmen Tittel. Schwarz hat einen Maßnahmenplan für bezahlbaren Wohnraum im Auge.

Die steigende Zahl von Geflüchteten aus der Ukraine und anderen Ländern verschärfe die Situation auf dem Wohnungsmarkt zusätzlich, sagte Haußmann. Und auch diakonische Einrichtungen bringt die steigende Zahl von Flüchtlingen in Bedrängnis. Bei den Tafeln etwa beobachtet Tanja Herbrik, im Kreisdiakonieverband zuständig für den Fachbereich Armut und Beschäftigung, einen zunehmenden Verdrängungswettbewerb zu Lasten der „klassischen“. Tafelkunden. Und auch die Flüchtlingshilfe komme an ihre Grenzen, sagte

Ingrid Gunzenhauser, in der Bruderhaus Diakonie zuständig für Flucht und Migration. Im Landkreis Esslingen gebe es keine freien Plätze mehr für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, schilderte Michael Müller die prekäre Situation in der Jugendhilfe. Diese würden zudem immer jünger und bräuchten deshalb intensivere Betreuung. Das bedeute zudem, dass Plätze fehlten für die Inobhutnahme von gefährdeten Kindern und Jugendlichen.

„Integration betrifft alle gesellschaftlichen Bereiche“, so Gunzenhauser. Angesichts des Fachkräftemangels und der großen Zahl Geflüchteter sei man gezwungen, auch Standards zu senken. So kann sie sich unter anderem vorstellen, „schmalere Formate der Kinderbetreuung“ anzubieten, damit möglichst viele Frauen Sprachkurse besuchen können – Voraussetzung um eine Arbeit aufzunehmen. Sie sieht in den Ressourcen, die Geflüchtete mitbringen, eine Chance: „Wir müssen sie so schnell wie möglich aus der Versorgungs- und Betreuungsblase ins Arbeitsleben bringen.“ Dazu gelte es, Wege zu verkürzen und Abläufe zu vereinfachen. Flüchtlinge schneller in Arbeit zu bringen, ist auch das Ziel von Schwarz und Lindlohr. Die deutsche Wirtschaft benötige nicht nur Fachkräfte, sondern auch weniger qualifizierte Arbeitskräfte, so Schwarz. „Wir müssen eine Allianz zwischen der Wirtschaft und dem sozialen Bereich schmieden“. Alle Akteure an einen Tisch zu holen, sich zusammen zu setzen, um gute Lösungen zu finden – immer wieder warben Schwarz und Lindlohr für dieses Vorgehen.

Diakonie im Landkreis:

Die DiL ist der Zusammenschluss von 28 Trägern diakonischer Dienste und Einrichtungen im Landkreis Esslingen. Unter diesem Dach finden sich rund 3900 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 1500 Ehrenamtliche.

Text und Foto: Ulrike Rapp-Hirrlinger

Fotohinweis:

Ingrid Gunzenhauser, Carmen Tittel, Margarete Schick-Häberle, Eberhard Haußmann, Tanja Herbrik, Jürgen Knodel, Andrea Lindlohr, Mathias Kaiser, Janina Baaken, Michael Müller, Andreas Schwarz (v.l.)

Grundstück unter Dach und Fach

(von links Hr. Schönhaar, Hr. Bretschneider, Hr. Maier, Fr. Gogrewe und Hr. Waldmann) Bild: Janina Baaken

Unser Neubauprojekt in Nellingen

Am Mittwoch, 14. Juni 2023 unterzeichnete Michael Waldmann, erster Vorsitzender unseres Vereins, den Kaufvertrag für das Grundstück Riegelstraße 52 in Ostfildern-Nellingen. Natürlich gibt es hier eine Vorgeschichte, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.

Im Jahr 2016 begannen wir damit, erst in den großen Kreisstädten Leinfelden-Echterdingen, Filderstadt und Ostfildern, später auch in Denkendorf, aufsuchende Arbeit in den dortigen Notunterkünften anzubieten. Es handelte sich damals um das Projekt „Brückenschlag“, dass durch EHAP-Mittel finanziert wurde. Drei Jahre lang besuchten unsere Sozialarbeiter*innen die Obdachlosenunterkünfte auf den Fildern, lernten die Menschen dort kennen und unterstützten, wo sie konnten. Im Dezember 2018 war dann erst mal Schluss: Filderstadt und Ostfildern hatten ihren Sozialen Dienst aufgestockt, um selbst vor Ort sein zu können, Leinfelden-Echterdingen startete mit uns das „Projekt LE“, das bis heute läuft, und in dessen Rahmen wir unsere Arbeit fortsetzen können.

Bereits früh zeigte sich deutlich, dass die Ergebnisse der GISS-Studie zutreffen: In den kommunalen Notunterkünften leben viele Menschen, die neben einer Wohnung auch einen großen Bedarf an sozialarbeiterischer Unterstützung haben. Deshalb suchten wir schon seit 2016 nach Grund und Boden auf den Fildern, um für die Menschen, die dort beheimatet und verwurzelt sind, zu bauen – leider zunächst erfolglos.

Erst 2022 kamen wir in Kontakt mit Manfred Bretschneider, Vorsitzender des Kirchengemeinderats Nellingen Parksiedlung Scharnhauser Park, damals noch Kirchengemeinde Nellingen. Er bot uns einen Teil des Grundstücks in der Riegelstraße 52 in Ostfildern-Nellingen an. Dort befindet sich das Martin-Luther-Gemeindehaus, nebenan direkt das Pfarrhaus. Das Pfarrhaus sollte weiter bestehen bleiben und genutzt werden, während der Grundstücksteil des Gemeindehauses zur Veräußerung stand. Froh über diesen Glücksgriff, sagten wir schnell zu. Das Gemeindehaus liegt in nächster Nähe zum Diakonieladen, es gibt etliche Einkaufsmöglichkeiten und der Standort ist sehr gut an Bus und U-Bahn angebunden.

Bereits Ende des Jahres begannen wir mit den Planungen und fanden im Architekturbüro lpundh einen kreativen und zuverlässigen Partner. Absprachen treffen, Verträge aufsetzen, einen Notartermin ergattern – das sind alles diffizile Angelegenheiten. Da das Grundstück der Pfarreistiftung der Evangelischen Landeskirche gehört und die Kirchengemeinde dafür das Erbbaurecht hält, musste das Grundstück entsprechend aufgeteilt werden, das Erbbaurecht angepasst und dann letztendlich noch erworben werden. Mit viel Unterstützung der Pfarreistiftung konnten wir aber alles zur Zufriedenheit aller Beteiligten abwickeln.

Nachdem dieser Schritt geschafft ist, werden wir zeitnah den Bauantrag einreichen. Im Juli 2023 wird das Gemeindehaus von der Kirchengemeinde abgerissen, danach geht das Grundstück in unseren Besitz über. Da noch Fachplaner am Werk sind, wir auf die Bewilligung des Bauantrags warten müssen, Förderanträge gestellt werden und, und, und, wird der Bau voraussichtlich Anfang 2024 starten.

Für uns ist die Allianz mit der Landeskirche und der Kirchengemeinde Nellingen Parksiedlung Scharnhauser Park ein großer Gewinn. Beiden Partnern war es wichtig, das Grundstück an einen gemeinnützigen Träger zu veräußern und selbst keinen Gewinn dabei zu erzielen. Dafür sind wir unendlich dankbar!

Wir werden Sie gerne auf unserer Homepage auf dem Laufenden halten.

Erfahren Sie hier mehr über unser Bauprojekt!

TOP-ES TEILHABE-ORIENTIERUNG-PRÄVENTION

Seit Oktober 2022 bieten wir wieder niedrigschwellige, aufsuchende Beratung in den kommunalen Notunterkünften in Ostfildern und Denkendorf an.

Wir unterstützen bei Anliegen aller Art, seien es Probleme mit Finanzen, Arbeit, Energie, Wohnung, Gesundheit, Schulden, Kinderbetreuung, Umgang mit Behörden uvm. Wir verweisen an oder begleiten zu den richtigen Stellen und Ansprechpartner*innen, z.B.:

  • Jobcenter
  • Landratsamt
  • Arzt
  • Pflegedienst
  • Krankenkasse
  • Rentenversicherung
  • Schuldnerberatung
  • Suchtberatung
  • Stadtverwaltung
  • Vereine
  • Ambulant betreutes Wohnen
  • besondere Wohnformen

So individuell wie die Menschen und Bedarfe sind, so individuell gestaltet sich auch unsere Beratung.

Mietschulden

Wir arbeiten mit der Fachstelle für Mietschulden des Landratsamts Esslingen zusammen.
Wenn Sie von einer Räumungsklage betroffen sind oder Energieschulden haben, dürfen Sie sich gerne an uns wenden. Möglicherweise wird Ihnen ein Darlehen gewährt, um Ihre Mietrückstände zu tilgen.

Ansprechpartnerinnen für TOP- ES sind:

Unsere Sprechzeiten sind:

Notunterkunft Denkendorf
Heerweg 7, –73770 Denkendorf
mittwochs 14-16 Uhr

Notunterkunft Ostfildern
Kirchheimer Str. 117, –73760 Ostfildern-Ruit
dienstags 14-16 Uhr

Sehr gerne dürfen Sie sich auch telefonisch oder per E-Mail direkt bei unseren Sozialarbeiterinnen melden und individuell Termine vereinbaren. Wir kommen auch gerne zu Ihnen nach Hause!

Wenn Sie aus dem Landkreis Esslingen, aber nicht aus Ostfildern oder Denkendorf kommen, dann wenden Sie sich bitte an die Evangelische Gesellschaft Stuttgart e.V. (https://www.eva-stuttgart.de/), an den Kreisdiakonieverband im Landkreis Esslingen (https://www.kreisdiakonie-esslingen.de/projekte/top-es) oder den AWO Kreisverband Esslingen http://www.esslingen.awo-bw.de/

Das Projekt TOP-ES wird im Rahmen des Programms „EhAP Plus – Eingliederung hilft gegen Ausgrenzung der am stärksten benachteiligten Personen“ durch das
Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über
den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.

Weitere Informationen finden Sie hier: Flyer Teilhabe-Orientierung-Prävention

TOP-ES wird unterstützt von: